YourStyle 2016 - page 8

D A S I N T E R V I EW
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And the
winner is ...
Tobias Milse ist Accessoiredesigner und Gründer des Handtaschenlabels TM PARIS.
Nach seinem BWL- und Mode-Studium in Hamburg packte Tobias Milse seine
Koffer und buchte ein One-way-Ticket nach Paris. 2010 gründete er dort ein kleines
Atelier und fing an, unter dem Namen TM PARIS Handtaschen herzustellen. Mit
der Zeit kamen einige Accessoires und weitere Taschenmodelle hinzu, wodurch
eine kleine Kollektion entstand. 2014 zog der Jungedesigner mitsamt Atelier in die
Modemetropole Berlin.
Im Herbst 2015 war er Kandidat beim VOX TV-Format „Geschickt eingefädelt - Wer
näht am besten?“ mit Guido Maria Kretschmer und holte den ersten Preis!
Abgesehen von seiner Liebe zu Accessoires näht Tobias Milse in seiner Freizeit gerne
seine eigene Garderobe. Er hat ein besonderes Faible für alte Filme, Antiquitäten und
Inneneinrichtungen.
Tobias Milse – Designer und Gewinner der
ersten Staffel „Geschickt eingefädelt“
YourStyle Redaktion:
Sie haben den ersten Platz im neuen Format
„Geschickt eingefädelt – Wer näht am bes-
ten?“ gewonnen. Dazu sagen wir „Herzlichen
Glückwunsch“ Sie haben mit sieben anderen
Hobbyschneidern um die Wette genäht und
mit Ihren ausgefallenen Kreationen die Jury
begeistert. Was haben Sie empfunden, als
Guido Maria Kretschmer Sie zum ersten Preis
kürte?
Tobias Milse:
Vielen herzlichen Dank für die Glückwünsche!
Ich war einfach überwältigt als Guido den Um-
hang von der Puppe zog und mein Abendkleid
darunter war. Das war wohl einer der aufre-
gendsten Augenblicke meines Lebens.
YSR:
Hinter den Kulissen hatte man als Zu-
schauer das Gefühl, dass alles recht harmo-
nisch zugeht. Sie waren Tag und oft auch in
der Nacht mit den Kandidaten in Kontakt.
Wie war es wirklich?
TM:
Der Eindruck, den der Zuschauer be-
kommen hat, täuscht nicht. Wir waren von
Tag eins an eine eingeschworene Gruppe.
Natürlich mussten wir uns erstmal alle be-
schnuppern und kennenlernen. Aber dadurch,
dass wir alle zusammen in einem Hotel
gewohnt haben, ging das sehr schnell. An den
freien Tagen haben wir zusammen Ausflüge in
Stoffläden gemacht oder sind etwas trinken
gegangen. Am verrücktesten war es, dass
wir sogar manchmal noch nachts auf dem
Zimmer waren und zusammen weiter genäht
haben. Wir teilen einfach alle die gleiche Lei-
denschaft und das verbindet!
YSR:
Guido Maria Kretschmer war Gastgeber
und Juror und hat das Team begleitet. Wie
war die Zusammenarbeit mit ihm?
TM:
Guido Maria Kretschmer unterstützend
dabei zu haben war etwas ganz besonderes.
Er hat, während wir genäht haben, immer
seine Runden gedreht. Wenn er vorbeikam,
habe ich ihm erzählt, was meine Ideen sind
und woran ich gerade arbeite. Er konnte dann
den ein oder anderen Tipp geben, an den ich
mich auch (fast) immer gehalten habe. Mein
eigener Stil war mir sehr wichtig, aber den
hat er erkannt und seine Vorschläge waren
oft sehr ähnlich wie mein Verständnis von
Kleidung und Stil.
YSR:
Inge Szoltysik-Sparrer und Anke Müller
standen neben Guido Maria Kretschmer als
Juroren mit Rat und Tat bei Seite. Also wir
bekamen schon teilweise Schweißausbrüche
und hatten einen Heidenrespekt vor der Kritik
von Inge Szoltysik-Sparrer. Sie ist unglaublich
erfahren und eine Perfektionistin, Anke Müller
war mit ihrer locker-kreativen Art der perfekte
Gegenpart. Was konnten Sie in dieser Zeit von
den beiden lernen?
TM:
Ich habe in der kurzen Zeit sehr viel ler-
nen können. Inge hat uns sogar in der Maske
beigebracht, wie man von Hand rolliert. Wir
haben also nicht nur vor der Kamera viel mit
auf den Weg bekommen. Bei einer Aufgabe
kamen Inge und Anke gleich zu Anfang ganz
schnell zu meinem Arbeitsplatz. Ich hatte ver-
gessen den Obertransport* der Nähmaschine
einzuschalten, damit die Naht keine Falten
bildet oder sich die Seide verschiebt. Das war,
als ich die Seidenbluse genäht habe. Dafür
war ich sehr dankbar.
YSR:
Guido Maria Kretschmer ist auf dem
Motor-Roller mit seiner ersten PFAFF Richtung
Ibiza geflizt. Seine Leidenschaft für PFAFF hält
bis heute an. Das „Geschickt eingefädelt“-Stu-
dio war komplett mit PFAFF expression 3.5
Nähmaschinen ausgestattet sowie mit PFAFF-
Overlockern. Was hat Ihnen besonders gut an
den Modellen gefallen?
TM:
Am besten hat mir gefallen, dass die
Nähmaschine so schön ruhig läuft. Aber wenn
man will, kann sie auch richtig Gas geben und
macht trotzdem schöne Nähte, die aussehen,
als hätte sie ein professioneller Schneider
gemacht. Zudem ist die expression 3.5 sehr
leise, man könnte fast sagen sie schnurrt wie
ein Kater.
YSR:
Der TV-Nähwettbewerb war so erfolg-
reich, dass es dieses Jahr eine zweite Staffel
geben wird. Welche Tipps geben Sie den
Bewerbern?
TM:
Ganz wichtig ist es, sich vorher einmal
hinzusetzten und unter Zeitdruck ein Klei-
dungsstück zu nähen. Dann kommt natürlich
hinzu, dass man Spaß am Nähen haben
sollte und dass es ein wichtiger Bestandteil
im Leben sein sollte. Wenn man das in seiner
Bewerbung zum Ausdruck bringt, hat man
bestimmt gute Chancen. Ansonsten: einfach
man selbst sein!
*Anmerkung der Redaktion: Original PFAFF IDT-System
Stolz präsentiert Tobias Milse seine
Trophäe. Von rechts: Inge Szoltysik-Sparrer,
Tobias Milse, Guido Maria Kretschmer
und Anke Müller.
Tobias Milse beim Zuschnitt.
Fotos: VOX / Andreas Friese
Foto: TM Paris 2015
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