YourStyle Frühling 2022

JUBILÄUMSAUSGABE | YOUR STYLE by PFAFF | 35 Endlich wieder Frau sein – Schnittmuster für Millionen Während des Ersten Weltkriegs wurden Bettlaken zu Röcken umgearbeitet, Kleider aus Fallschirmseide gefertigt und aus Opas altem Hemd Pyjamahosen für die Kinder genäht. Nicht anders nach dem Zweiten Weltkrieg. Schicke Mode und schöne Stoffe waren rar und teuer. Im tristen Nach- kriegsdeutschland sah man überwiegend Frauen in farblosen Kleidern, Kittelschürzen, Wollwesten und geflickten Röcken. Bis Aenne Burda kam. In Paris gründete zu dieser Zeit der Engländer Charles Frederick Worth das erste große Modehaus der Welt. Seine Kleidungsstücke wurden von Models gezeigt und waren nur für eine betuchte Kundschaft bezahlbar. Dar- unter zahlreiche europäische Königs- und Fürstenhäuser. Worth gilt als der Begründer der Haute Couture. Danach folgten Modeschöpfer wie Christian Dior, Coco Chanel, Yves Saint Laurent und andere. Die internationale Mode- welt schaute nach Paris und mit Spannung auf die zwei- mal pro Jahr stattfindenden Modenschauen. Auch die einfache Hausfrau träumte von den edlen Roben. Chris- tian Dior machte den Anfang: Er entwarf neben aufwen- digen eleganten Roben für die oberen Zehntausend auch Konfektionskleidung für einen breiteren Markt. Die elektrische Nähmaschine, die Ende des 19. Jahrhun- derts auch aus dem Hause Singer kommt, ist bis Anfang des 20. Jahrhunderts weltweit verbreitet. Die Mode- industrie boomt. Die Haushaltsmaschine ist auf dem Vormarsch. Die internationale Modewelt schaut nach PARIS Aenne Burda – das ist die Frau, die die Mode in das deutsche Wohnzimmer brachte. Die erste » burda Moden «. Fotos: burda (2), shutterstock (2), istock (3)

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