Die Bluse auf diesem Schnittmusterheft hatte es mir angetan und ich hatte auch schon einen Anlass zum Ausführen der Bluse. Das Problem war nur, ich hatte nicht viel Zeit. Also habe ich „Schnellbündchen“ genäht und einen „Turbohalsausschnitt“ gezaubert. Am Halsausschnitt habe ich den Stoffrand zweimal Umgeschlagen und dann vernäht, anschließend habe ich sehr vorsichtig Hutgummi auf eine Unterfadenspule gewickelt. Der ganze Trick dabei, immer mit derselben Spannung aufwickeln, ohne das Gummi stark zu denen, gleichmäßig per Hand auf die Spule drehen. Dann einfach in die Maschine einlegen und los nähen. Ich habe für den Halsausschnitt in 3mm Abstand mit zwei Gradstichen genäht. Zwei Nähte wirken hochwertiger und halten besser als nur eine Naht mit Hutgummi. Wenn die zwei Nähte fertig sind, verknote ich die parallelen Oberfäden jeweils an den Enden. Dann kann man die „Gummi“ Unterfäden vorsichtig raffen, bis man die gewünschte Halsweite erreicht hat. Das Ganze am Schluss gut vernähen und fertig ist der Vintage Rüschenhalsausschnitt.

Bei den Ärmeln bin ich einen anderen Weg gegangen. Da die Ärmel im Schnittmuster sehr weit gestaltet waren, habe ich die Bündchen mit einem breiteren Gummi vernäht. Hier habe ich den Stoffrand mit einem Rollsaum versehen, ich liebe halt meinen Rollsäumerfuß. Dann mit einem 6mm Gradstich bei geringer Fadenspannung, habe ich wieder zwei Nähte genäht. Diese mal in einem Abstand von etwa 5mm, anschließend habe ich wieder die parallelen Oberfäden verknotet. Jetzt habe ich die Unterfäden wieder ziehen bis man die richtige Bündchenweite erreicht ist, die Ärmel aber nicht zu eng zusammenraffen. Wenn man die entstanden Falten gleichmäßig verteilt hat, muss man ein 5mm breites Gummi auf die Innenseite des Bündchens mit einem Zickzackstich festnähen. Wichtig das Gummiband beim festnähen leicht spannen, weil nach dem vernähen die beiden Gradstichnähte entfernt werden. So erhält man eine schöne Raffung, die aber nicht aufwendig mit Knopfverschlüssen geschlossen werden müssen.